Gina Henz Wirkungsmanagerin
Gina Henz, Projektreferentin und Wirkungsmanagerin der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg

Wirkungsorientiert zum Ziel: Für gesunde Kinder durch Bewegung

Jedes Kind in Baden-Württemberg soll von Geburt an durch vielseitige Bewegung im Alltag gesund aufwachsen! Das ist unsere Vision als Kinderturnstiftung Baden-Württemberg. Eine ambitionierte Vision, die wir durch unsere eigenen Projekte und die Förderung des Kinderturnens in Baden-Württemberg gemeinsam mit unserem Netzwerk Realität werden lassen wollen.
Um unser Engagement für gesunde Kinder durch Bewegung zukünftig noch zielgerichteter und wirkungsorientierter aufzustellen, ließ sich unsere Projektreferentin Gina Henz zur Wirkungsmanagerin weiterbilden.
Im Interview sprechen wir mit ihr über den Begriff der Wirkungsorientierung als solches und über unsere wirkungsorientierte Arbeit als Kinderturnstiftung Baden-Württemberg.

Liebe Gina, zunächst noch einmal herzlichen Glückwunsch, Du darfst dich seit Ende 2020 offiziell Wirkungsmanagerin nennen! Wie kam es zu dieser Weiterbildung?
Vielen Dank! Die Geschäftsstelle der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg ist mit sechs Personen in teilweise Vollzeit, teilweise Teilzeit ein recht kleines Kernteam, jedoch möchten wir unsere zur Verfügung stehenden Ressourcen und Mittel mit der größtmöglichen Wirkung für unsere primäre Zielgruppe, die Kinder im Alter von null bis zehn Jahren, einsetzen. Da ich die Thematik rund um wirkungsorientiertes Arbeiten sehr spannend und wichtig finde, entschlossen wir uns, dass ich die Weiterbildung zur Wirkungsmanagerin absolviere. Sie lief über Phineo als gemeinnütziges Analyse- und Beratungshaus. Dieses unterstützt gemeinnützige Organisationen und Unternehmen darin, ihre jeweiligen Ziele besser zu erreichen, sodass ihr gesellschaftliches Engagement auch bestmöglich wirkt.

Was bedeutet wirkungsorientiertes Arbeiten? Ganz generell und mit Blick auf die Arbeit der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg?
Wirkungsorientierung an für sich bedeutet, dass man sich klare Gedanken dazu macht, wie Projekte und Maßnahmen wirken sollen – um sie dann so zu planen und umzusetzen, dass die Wirkung erzielt wird. Auf uns als Kinderturnstiftung Baden-Württemberg heruntergebrochen bedeutet das, dass unsere Arbeit hinsichtlich der gesellschaftlichen und zielgruppenspezifischen Wirkung, die wir erreichen möchten, ausgerichtet wird. Das sind in unserem Fall gesunde Kinder durch Bewegung.
Der Fokus liegt dabei auf Veränderungen in der Lebenswelt, im Handeln sowie im Wissen und in den Kompetenzen verschiedener Zielgruppen, die wir durch unsere Arbeit hervorrufen möchten. Diese Veränderungen werden durch die Zusammenarbeit der Akteure vor Ort unterstützt und gefestigt. Zum Beispiel möchten wir im Handlungsfeld Kita die Gestaltung eines bewegten Alltags der Kinder durch die pädagogischen Fachkräfte erreichen. Unsere Inhouse-Fortbildungen zur Bewegungsförderung liefern hierzu praktisches Wissen und Handlungsansätze, um einen Beitrag zu diesem Wirkungsziel zu leisten. Auch unsere Fördermaßnahme Kinderturnen in der Kita trägt zu einer nachhaltigen Bewegungsförderung bei, indem sie Anreize bietet, Netzwerke zwischen den örtlichen Kitas und Turn- und Sportvereinen zu etablieren. Mit meiner Weiterbildung zur Wirkungsmanagerin über Phineo bekennt sich die Stiftung klar zum wirkungsorientierten Arbeiten und dessen Integration in sämtlichen Tätigkeitsbereichen.

Gina Henz Turnbeutelbande
Gina Henz, hier beim Filmdreh zum Trailer “ihres” Projektes “Turnbeutelbande – Motorik-Test für Kinder”.

Warum wird dies immer wichtiger?
Bewegungsmangel als mittlerweile gesellschaftliche Herausforderung, wie zahlreiche Studien darstellen, zeigt uns den Handlungsbedarf mit Blick auf die Kinder auf und erfordert daher auch, vorhandene Mittel und Ressourcen bestmöglich und damit wirkungsorientiert einzusetzen. Dabei verhindert eine wirkungsorientierte Ausrichtung immer auch „blinden Aktionismus“. Es gibt eine Vielzahl an Projekten und Maßnahmen, die sich aktuell mit der Bewegungsförderung von Kindern beschäftigen – aber was erreichen sie wirklich?
Wirkungsorientiertes Arbeiten schärft den Blick für die Zielgruppen und deren Bedürfnisse, um passende Angebote und Rahmenbedingungen zu schaffen. Was gibt es bereits? Was braucht es (noch)? Der Fokus liegt dabei (nicht mehr) auf den Leistungen selbst, sondern auf den Wirkungen bzw. Veränderungen, die sie hervorrufen. Eine gezielte Maßnahme, die von vielen Netzwerkpartnern unterstützt und mit Leben gefüllt wird, wirkt manchmal deutlich stärker als viele verschiedene Maßnahmen unterschiedlicher Akteure.
Die Wirkungsorientierung hilft dabei, Unterstützer sowie Mitstreiter zu finden und sich selbst als Organisation stetig zu verbessern und weiterzuentwickeln. Klar ist, dass wir allein die Herausforderungen nicht lösen können. Deshalb müssen wir uns immer wieder fragen: Wie können wir gemeinsam mit anderen Akteuren bestmöglich wirken?

Was dürfen wir also für die Kinderturnstiftung Baden-Württemberg erwarten?
Im Rahmen meiner Weiterbildung haben wir als Kinderturnstiftung Baden-Württemberg unsere Wirkungsstrategie im Handlungsfeld Kita entwickelt. Gemeinsam mit den Kolleginnen heißt es nun, diese für die weiteren Handlungsfelder der Stiftung aufzusetzen und unsere Projekte dahingehend zu überprüfen. Um darauf aufbauend unsere Wirkung zu verstärken geht es aus meiner Sicht für die Stiftung in den nächsten Jahren darum, ihr bestehendes Netzwerk auszubauen und vermehrt als Brückenbauer zwischen gesundheits- und bewegungsfördernden Institutionen zu agieren, um einen größtmöglichen Beitrag zu einer bewegten und aktiven Gesellschaft zu leisten.