Das Mitarbeiterinnen-Team des Handlungsfelds Kita der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg machte sich auf den Weg nach Mannheim, um der ActiveKid Kita einen Besuch abzustatten. Was wir dort erlebten und erfuhren, berichten wir hier!
„Hier ist es nicht möglich, sich nicht zu bewegen“, so begrüßte uns Sabrina Brunner, die stellvertretende Leitung, bei unserem Besuch in der ActiveKid Kita in Mannheim.
Wie sehr sie Recht damit hatte, wurde uns im Laufe unseres zweistündigen Besuchs und Rundgangs in diesem Modellexemplar einer Bewegungs-Kita deutlich.
Bewegungsraum par excellence
Viel Platz, breite Flure, BobbyCar-Rennstrecken über zwei Ebenen, ein turnhallengroßer Bewegungsraum mit aufgebautem Parcours, ein Baumhaus mit vielseitigen Klettermöglichkeiten über drei Etagen im Zentrum der Kita, großflächige Außenbereiche mit Möglichkeiten zum Buddeln, Wippen, Schaukeln, Rennen, Fahrzeuge fahren, aber auch zum Gemüse anbauen und Experimentieren. Dazu kommt eine Kinderküche, ein Künstler-Atelier, eine Bibliothek sowie ein Wasserlabor und ein großzügiges Bewegungs-Areal für Krippenkinder. Eingelassene Höhlen in den Wänden dienen als Rückzugsort für die Kinder.
Außerdem wurden rein funktionale Dinge, wie Treppenhandläufe als Murmelbahn oder auch als „Rutschgeländer“ umfunktioniert. Treppen wurden auf eine Art und Weise gestaltet und gepolstert, dass sie auch die jüngsten Kinder zum Hochkrabbeln und Klettern animieren, ohne eine Gefahr darzustellen. Alles in dieser Kita wurde also mit dem Hintergedanken angebracht, Bewegungsfreude bei den Kindern auszulösen. Dazu kommt die großzügige Flächengestaltung mit 45 Quadratmetern Fläche pro Kind, welche automatisch zu viel Bewegung führt.
Für die Planung und Konzeption des Kitamodells wurde Prof. Dr. Rolf Schwarz mit an Bord geholt. Er ist einer der führenden Wissenschaftler in Deutschland, die sich mit der Bewegungs-, Spiel und Sportentwicklung in der Kindheit befassen. Dazu ist er Autor des „Qualitätskatalog für Bewegungskitas“. Seine „ideale Vorstellung” einer Bewegungs-Kita wurde gemeinsam mit einem Architekten-Team in Mannheim umgesetzt.
Nach wie vor steht Prof. Dr. Schwarz dem Personal der ActiveKid Kita mit Rat und Tat zur Seite, was laut Sabrina Brunner ein kostbarer Mehrwert für die pädagogischen Fachkräfte ist.
Denn nicht allein eine bewegungsfreundliche Raumkonzeption und hochwertige und vielfältige Bewegungsmaterialien machen eine funktionierende Bewegungs-Kita aus. Vor allem das Personal muss voll und ganz hinter dem Konzept stehen, es verkörpern und die Möglichkeiten und Materialien nutzen sowie vielseitig und kreativ einsetzen.
Bewegungsfreude vorleben und in Interaktion mit den Kindern gehen, ist dabei von großer Bedeutung
Um die Arbeit zu vereinfachen und dabei durchgängig gute Qualität zu gewährleisten, hat die stellvertretende Kita-Leitung viel Zeit und Expertise in die Ausarbeitung von 52 unterschiedlichen Bewegungsparcours gesteckt. Es wurde detailliert skizziert, abfotografiert und mit Bewegungsanregungen versehen und nach unterschiedlichen Themen in einem dicken pinken „Bewegungsordner“ gesammelt.
Damit steht für jede Woche im Jahr ein anderer Parcours zur Verfügung, der Dank der großartigen Ausarbeitung vom gesamten Personal umgesetzt und durchgeführt werden kann.
Nach demselben Prinzip wurden auch Experimente erarbeitet, für dessen Umsetzung Plastikboxen mit passendem Material und Durchführungsskizzen bestückt wurden. Jede Fachkraft in der Kita hat damit die Möglichkeit darauf zuzugreifen und spannende Experimente mit den Kindern durchzuführen.
Wir bedanken uns bei dem Team der ActiveKid Kita für die vielen großen und kleinen Inspirationen, die wir von dem Besuch mitnehmen konnten und mit diesem Artikel an Sie weitergeben möchten.

Auf dem Bild von links nach rechts: Sabrina Brunner, stv. Kita-Leitung; Isabelle Lamsfuß, KTSBW; Janina Hink, KTSBW; Sarah Hettich, KTSBW

