Liebe Marion, seit wann beschäftigst Du Dich mit Themen wie Bewegungsförderung?
Damit beschäftige ich mich schon seit meiner Kindheit. Ich war früher selbst als Kind aktiv im Kinderturnen, als Jugendliche schon als Helferin bei den kleinen Kindern dabei und als meine Tochter klein war, bin ich durch das Helfen im Kinderturnen zur Ausbildung als Übungsleiterin gekommen. Das hat mir so viel Wissenswertes vermittelt, dass ich immer mehr Fort- und Ausbildungen gemacht habe und schließlich mein Hobby zum Beruf gemacht habe.
Warum ist Dir das ein Anliegen?
Ich finde, dass Kinder in unserer heutigen Zeit allgemein viel zu wenig Bewegungsmöglichkeiten haben. Der voll durchstrukturierte Tagesablauf mit langen Schul- oder Betreuungszeiten lässt oft wenig Spielraum um eigene Ideen und Bewegungserfahrungen mit anderen Kinder auszuleben. Auch ist der Einfluss der neuen Medien, die Unterhaltung am PC und Handy zu suchen, oftmals ein sehr großes Problem. Ich finde es daher sehr wichtig, den Kindern Raum zu bieten, sich mit anderen Kindern auszutoben und (Sport)Spiele zu erleben und dabei möglichst viel Spaß und Freude zu erfahren.
Bewegung ist Bildung – warum?
Wer die Hintergründe des Themas exekutiven Funktionen kennt, sieht ganz klar und deutlich, dass vielfältige Bewegungsanreize eine optimale Grundlage schaffen, um in der Schule und im sozialen Umfeld positive Erfahrungen zu sammeln. Wenn dies auch noch mit Spaß und Freude passiert – besser kann es doch gar nicht sein. Wichtig ist für mich auch, dass Bewegung nicht zwangsläufig eine große Sporthalle braucht. Viel wichtiger ist es, die Bewegung in den Alltag zu integrieren und selbstverständlich zu machen, dann ist der Weg zur „Bildung“ bestens vorbereitet.
Du bist Referentin im Rahmen unserer Inhouse-Fortbildungen zur Bewegungsförderung für Kita-Teams – welchen Eindruck hast Du bereits erhalten? Sind die Kita-Teams nach der Fortbildung motiviert, das Erprobte umzusetzen?
Die Rückmeldung der Einrichtungen, in welchen ich bisher tätig war, war durchweg positiv. Ein Satz einer Pädagogischen Fachkraft ist mir sehr im Gedächtnis geblieben: „Das sind ja gar nicht so wilde Sachen!“ Das fand ich sehr bezeichnend, da die Fortbildung ja auf die spätere Umsetzung im Kita- Alltag ausgerichtet ist. Je nach Einrichtung ist das Platzangebot oft begrenzt, zumindest in den Innenräumen, und die Befürchtung, dass Bewegung nur durch wilde Spiele und so bei wenig Platz mit Gefahren verbunden ist, scheint in vielen Köpfen verankert zu sein. Mit dieser Fortbildung können wir solche Befürchtungen aber gut entkräften und ich denke, dass vieles direkt umgesetzt wird.
Warum ist Bewegung für Dich persönlich mehr?
Durch Bewegung kann ich mir zum einen sehr gut meine Umwelt erschließen. Das mache ich gerne auf dem Rad oder zu Fuß, oftmals auch im Urlaub. Wer sich nicht bewegt, bleibt auf der Stelle und das ist nichts für mich, dafür gibt es viel zu viele und schöne Dinge zu entdecken. Zum anderen liebe ich es auch, mich im Sport ab und zu mit anderen zu messen. Ich spiele Badminton in einer Freizeitgruppe und das macht mir auch sehr viel Spaß.